TCM (Traditionell Chinesische Medizin)

TCM (Traditionell Chinesische Medizin)

Die TCM ist eine wissenschaftliche Medizin. Im Gegensatz zur westlichen Medizin mit ihrer somatischen, organbezogenen Denkweise betrachtet die TCM den Menschen als Teil eines kosmischen, energetischen Wirkgefüges. Der menschliche Körper bildet eine Einheit, in der die Lebensenergie Qi in verschiedenen Leitbahnen fließt.

„Wer glaubt, keine Zeit für seine Gesundheit zu haben, wird früher oder später Zeit zum Kranksein haben müssen.“ Chinesisches Sprichwort

Die TCM umfasst „5 Säulen“, also 5 schwerpunktmäßige Therapieverfahren:

Akupunktur:

Die TCM geht von der Vorstellung aus, dass der Körper von innerlich und äußerlich gelegenen Meridianen (Energieleitbahnen) durchzogen ist, die als Gesamtnetzwerk alle Organe miteinander verbinden. Durch die Meridiane fließt das Qi, die Energie oder Lebenskraft, und auf ihnen liegen die Akupunkturpunkte. Durch das Setzen von Nadeln, Druck oder Wärme (Moxibustion oder kurz: Moxa) an oder in diese Punkte wird ein Reiz gesetzt und damit erfolgt eine Einflussnahme auf das Qi, dessen Fluss sich bei Krankheit in Disharmonie befindet. Bekannt sind über 360 Körper-Akupunkturpunkte, sowie zahlreiche Extrapunkte, die bei der Behandlung unterschiedliche energetische Prozesse einleiten. Beeindruckend an dieser Heilmethode ist vor allem die Tatsache, dass nichts Stoffliches hinzugefügt oder weggenommen wird und die angestrebte Wirkung allein durch die Beeinflussung körpereigener Energien entsteht.

Phytotherapie / Kräutertherapie in der TCM:

Heilkräuter, aber auch mineralische oder tierische Bestandteile, werden nach den Kriterien der TCM alleine, aber auch oft zusammen mit der Akupunktur eingesetzt.

Die alten Chinesen haben wahrscheinlich das größte Wissen über Kräuter schriftlich überliefert, das man sich denken kann. Die erste bekannte drogenkundliche Schrift als Grundlage für alle späteren Werke – stammt aus dem ersten und zweiten Jahrhundert nach Christus und enthält die Beschreibungen von 365 Einzelarzneimitteln. Im 16. Jahrhundert gab es bereits über 11.000 Rezepturen. Kein Wunder, dass mit über 75 Prozent ein besonderer Schwerpunkt der TCM-Behandlung in der Anwendung hochdosierter Heilkräuter liegt. Chinesische Kräuter sind kräftig, äußerst effektiv und werden nur selten als Einzelkräuter eingesetzt. Verwendet werden in erster Linie Kräuter, Rinden, Wurzeln, Blüten und Früchte, aber auch tierische oder mineralische Bestandteile. 

Entsprechend dem bei der Diagnose ermittelten Muster erhält jeder Patient eine individuelle Kräutermischung verordnet. Diese kann er in Form einer Teemixtur mit einer speziellen Kochanweisung zu sich nehmen. Der TCM-Praktiker kann aber auch ein Granulat zur Auflösung in heißem Wasser verordnen oder Tabletten bzw. Tropfen zur Direkteinnahme. Die verordnete Heilkräutermischung setzt sich durchschnittlich aus zehn bis 20 Kräutern zusammen. Die hohe Anzahl unterschiedlicher Heilkräuter soll die erwünschten Wirkungen der einzelnen Kräuter verstärken und eventuell auftretende Nebenwirkungen reduzieren. Bei richtiger Indikation und Dosierung kommen letztere aber nur selten vor. 

Ich verwende, je nach Wunsch und Vorliebe der Patienten, für die Rezepturen westliche Kräuter, wie sie auch in der TEM eingesetzt werden, oder chinesische Kräuter.

Qi Gong – Bewegungs- und Atemübungen:

Chinesische Bewegungstherapie im Sinne der TCM ist nicht nur einfaches Bewegen. Nach chinesischem Verständnis kann der Mensch selbst viel Gleichgewicht in seinem Organismus herstellen allein über seine Körpererfahrung und das Wechselspiel von An- und Entspannung. Die gezielte Lenkung des Atems und die Beruhigung des Geistes werden mit Bewegung kombiniert. Regelmäßig praktiziert haben Methoden wie Yoga, Tai Ji Quan und Qi Gong eine außerordentlich heilsame Wirkung. 

Als Alternative zum Qi Gong gibt es in der Gesundheitspraxis Wilfersdorf regelmäßigen Yoga-Unterricht.

Diätetik / TCM-Ernährung:

Sie hat nichts zu tun mit „Diät“ im Sinne einer Gewichtsreduktion, sondern geht davon aus, dass Lebensmittel „Mittel zum Leben“ sind. Sie sollen also den Organismus nicht nur am Leben erhalten, sondern im Falle von Krankheit den Heilungsprozess unterstützen, die Immunabwehr stärken und die körpereigenen Regulationsmechanismen stärken. Die chinesische Ernährungslehre richtet sich nach Energieprinzipien und nicht nach Kalorien oder Inhaltsstoffen. Durch eine günstige Ernährungsweise werden die inneren Organe in ihrer Vitalität gestärkt und der Stoffwechsel aktiviert. Durch die tägliche Nahrungsaufnahme kann der Körper günstig oder weniger günstig beeinflusst werden. Ähnlich wie bei Heilkräutern differenzieren die Chinesen jedes Nahrungsmittel durch eine spezifische Wirkrichtung: kühlend oder wärmend; Einfluss auf die Bewegungsrichtung des Qi: eher Yin oder Yang usw.

Nähere Informationen erhalten Sie unter dem Punkt TCM-Ernährungsberatung.

Tuina (TCM-Massage):

Tuina ist eine manuelle Technik, die sich an der Meridiantheorie orientiert. Sie kombiniert Massage und Akupressur, wobei durch verschiedene Methoden Akupunkturpunkte stimuliert werden.

Ich verwende in der Behandlung osteopathischen Techniken als Alternative zu Tuina.

Meine TCM-Ausbildung habe ich bei Dr. Florian Ploberger gemacht. Für Interessierte gibt es auf der Homepage von BACOPA Informationen zu Ausbildungen und Fachliteratur.